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Der Work-Ability-Index WAI®

Ziel des WAI ist es, die Fähigkeiten eines Mitarbeiters zu messen, in wieweit er/sie in der Lage ist, die derzeitigen Arbeitsanforderungen erfolgreich und gesund dauerhaft zu bewältigen.

Der WAI® wurde von einem finnischen Forscherteam unter Leitung von Prof. Illmarinen in den 1980er Jahren entwickelt. Aufgrund der guten Ergebnisse und dem geringen Durchführungs-Aufwand wird der WAI® heute in mehr als 30 Ländern eingesetzt.

Arbeitsbewältigungsfähigkeit

Die Balance zwischen Anforderungen und individuellem Potenzial

Arbeitsbewältigungsfähigkeit (Work-Ability) beschreibt das Potenzial eines Menschen, eine Arbeitsanforderung zu einem gegebenen Zeitpunkt zu bewältigen.

 
 
 

Arbeitsanforderungen sind:

  • Die Arbeitsinhalte und –ziele
  • Die Bedingungen unter denen gearbeitet wird (Ergonomie, Sicherheit, Hygiene etc.)
  • Die Führungsorganisation (Unternehmenskultur, Management, Führung etc.)

All diese Anforderungen werden vom Unternehmen festgelegt bzw. manifestieren sich in der Art des täglichen Miteinanders.

Diesen Anforderungen steht der einzelne Mitarbeiter gegenüber. Er hat die an ihn gestellten Erwartungen unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu erfüllen.

Sein Potenzial, diese Anforderungen erfolgreich und gesund zu bewältigen, hängt ab

  • von seinen professionellen Kompetenzen (Fach-, Methoden-, Sozialkompetenzen; Talente; Erfahrungen) und
  • von der individuellen Gesundheit (Psychische und physische Belastbarkeit)

Nur wenn er in allen Bereichen gut aufgestellt ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Mitarbeiter seine Aufgaben auf Dauer erfolgreich bewältigen kann.

Der Fragebogen

Der Fragebogen wird in Form einer Selbsteinschätzung ausgefüllt. Die Validierungen haben ergeben, dass die Selbstauskunft der Personen (subjektive Einschätzung) in hohem Maße mit der Expertenmeinung (objektivierende Fremdeinschätzung) übereinstimmt. Die Ergebnisse haben auch eine gewisse prognostische Aussagekraft für die weitere Entwicklung der individuellen Arbeitsbewältigungsfähigkeit. Die zukünftige Entwicklung hängt ab von

  • dem Individuum: professionellen und persönlichen Kompetenzen, psychische und physische Belastbarkeit
  • dem Unternehmen: den Arbeitsanforderungen an den Mitarbeiter, den Arbeitsbedingungen und der Führungsleistung der Chefs.

Der standardisierte Fragebogen enthält Fragen zu folgenden Themenfeldern:

  • Arbeitsbewältigungsfähigkeit im Vergleich mit der besten jemals erreichten: 0 – 10 Punkte
  • Arbeitsbewältigungsfähigkeit im Verhältnis zu den Anforderungen der Arbeit: 2 – 10 Punkte
  • Anzahl der aktuellen Krankheiten, die vom Arzt diagnostiziert worden sind: 1 – 7 Punkte
  • Geschätzte Behinderung bei der Arbeit als Folge dieser Erkrankungen: 1 – 6 Punkte
  • Krankenstand während der letzten 12 Monate: 1 – 5 Punkte
  • Eigene Vorhersage der Arbeitsbewältigungsfähigkeit ab jetzt innerhalb der nächsten zwei Jahre: 1, 4 oder 7 Punkte
  • Psychische/Mentale Ressourcen und Befindlichkeiten: 1 – 4 Punkte

In SUMME erreichbare Punktzahl: 7 – 49 Punkte

Ergebnisse und Förderziele

Aufgrund des Ergebnisses des WAI® lässt sich die aktuelle Situation in der der Mitarbeiter sich befindet in eine von vier Kategorien einordnen. Zusätzlich kann ein Förder- bzw. Schutzziel für jeden Mitarbeiter abgeleitet werden.

 
 
 
 
 

Je nach aktueller Situation geht es darum, den „sehr guten“ Zustand zu erhalten oder die Arbeitsbewältigungsfähigkeit zu verbessern. Die Konkretisierung des Förder- bzw. Schutzzieles erfolgt in einem individuellen, vertraulichen Gespräch zwischen einem Präventivberater und dem Mitarbeiter. Der WAI® wird als Messinstrument u.a. auch im Rahmen des Arbeitsbewältigungs-Coaching ab-c® eingesetzt.

Wichtige Regeln beim Einsatz des WAI®

  • Die Teilnahme muss freiwillig sein.
  • Datenschutz und Vertraulichkeits-Regeln müssen gewährleistet sein.
  • Die Zustimmung zur Anwendung ist sowohl von der Geschäftsführung als auch seitens des Betriebs-/Personalrates erforderlich (ggf. Abschluss einer Betriebsvereinbarung).
  • Der WAI® wird ausschließlich eingesetzt von PräventivberaterInnen (Betriebsarzt, Sozialberater, externer Berater etc.), die zur Vertraulichkeit verpflichtet sind. Das Heißt: Führungskräfte dürfen das WAI®- Ergebnis nicht mit ihren Mitarbeitern besprechen.